Klimaschutz beginnt bei der Brotzeit!

Feb 18, 2020 | Bioblog

Handwerklich hergstellt ist das tägliche Brot im Wortsinn ein „LEBENsmittel“ erster Güte. Regionales Korn aus Bioanbau, faire Herstellung vor Ort, kurze Wege im Handel: Klimaschutz beginnt bei der Brotzeit! Wir probierten die neuen Brote von Stockers Backstube aus Lauf bei der Hofpfisterei auf der Biofach:

Unser täglich Brot – ÖKO & Fair aus Franken!

„Fairtrade“ und „Öko“ – klar, das will jeder. Aber was bedeutet das in der Praxis – hier bei uns in Franken? Nur wenn auch die Menschen, die gute Lebensmittel erzeugen gut davon leben können, werden sie diese dauerhaft produzieren. Die Naturland-Fair–Zertifizierung schreibt die Einbeziehung der Mitarbeiter bei der Entscheidungsfindung im Unternehmen vor. Stocker’s Backstube hat darum als einzige Bäckerei in Mittelfranken einen Betriebsrat, der sich für die Interessen der Mitarbeiter einsetzt.

Zu Besuch bei „Stocker’s-Backstube“

Als die berühmte Münchner Hofpfisterei komplett auf Bio umstellte, suchte sie in ganz Bayern neue Partner. Fündig wurde Ludwig Stocker in Lauf, wo er die insolvente Bäckerei Klein übernahm und in Stocker’s Backstube umfirmierte. Stocker’s Backstube ist NaturlandFair zertifiziert. Geschäftsführer Dipl. Lebensmitteltechnologe Andreas Kornek erklärte uns, warum ihm das wichtig ist und was die Region davon hat.
„Grundsätzlich verwenden wir alle landwirtschaftlichen Erzeugnisse aus ökologischem Anbau. Wir backen seit ca. 8 Jahren nach den Naturland-Fair-Richtlinien. Regionaler Rohstoffbezug hat für uns die Priorität 1 und ist auch ein Kriterium der Naturland-Fair Richtlinien. Auf Zutaten aus Übersee oder anderen Ländern wird nur zurückgegriffen, wenn diese bei uns nicht wachsen, wie z. B. Öko-Rohrohrzucker.“

Echtes Vollkornbrot

Beispiel Vollkornbrot: Reines Vollkornbrot gibt es heute fast nicht mehr, meist wird ausgemahlenes Mehl beigemischt und sogar mit Zuckercoleur gefärbt.  Stocker’s Backstube ging zurück zum Ursprung. Das „Pfister Öko-Ganzkorn“ besteht aus gequetschtem Roggen-Ganzkorn (= Echtes Vollkorn, d.h. mit dem ernährungsphysiologisch wertvollen Keimling), Roggenvollkornmehl, Wasser, Meersalz und einer Spur Öko-Honig. Aus bayerischem Naturland/Fair-Getreide aus der Meyer-Mühle in Landshut. Es schmeckt saftig-kernig und hält bis zu 2 Wochen frisch.

Bio-Hefe macht den Unterschied

Bio-Hefe wird ausschließlich aus Biogetreide und Bio-Sonnenblumenöl erzeugt, erklärt uns Andreas Kornek, während konventionelle Hefe auf Melassebasis durch einen chemischen Prozess mittels Ammoniak, Schwefelsäure und Natronlauge modelliert wird. Anschließend wird diese mit synthetischen Vitaminen und anorganischen Salzen versetzt und synthetisch entschäumt. Das Abwasser dieses Prozesses gilt als schwer entsorgbar. Ja – man kann mit Messer und Gabel Politik machen. Biobrot wird natürlich mit Biohefe gebacken. Gut für den sensiblen Darm, gut für die Natur. Lebendiger Klimaschutz ist ein Genuß.

Einladung zur Brotprobe:

• „1331“ das helle Bauernbrot aus dém Gründungsjahr der Hofpfisterei
• „Ganzkornbrot“ – reines Roggenvollkornbrot
• Karotten-Sesam-Brot (nur Freitags)

Wann? Donnerstag 20.02. bis Samstag 22.02.2020
Wo? Im  Biomarkt Hersbruck, Lauf, Eckental