Bausewein’s Regent erregte Aufsehen, als er 2016 mit der „Goldmedaille beim Internationalen Weinpreis“ ausgezeichnet wurde. Der Regent ist von Natur aus pilzresistent und liefert charaktervolle, farbintensive Rotweine, reich an natürlichen Antioxidanzien, die fabelhaft zu herbstlichen Wildgerichten und herzhaften Pasteten passen. In Franken gilt der Regent als Geheimtipp. Doch fragen wir Winzerin Sabrina Bausewein …
Was ist das Besondere an der
Weinsorte „Regent“?
„Regent ist eine relativ neue Rebsorte. Sie wurde gezüchtet mit dem Ziel widerstandsfähig gegen Mehltau zu sein. Regent ist eine der Rebsorten, bei der dieses Ziel zum ersten Mal erreicht wurde. Und das macht Sie so interessant.
Als Winzer kann man getrost auf Pflanzenschutzmittel verzichten und erntet dennoch gesunde Trauben, die auch hervorragend schmecken. Regenttrauben ergeben klassisch ausgebaut einen tiefdunklen, stoffigen Rotwein, der eher zu den südländischen Rotweintypen zählt. Geprägt ist Regent von seinem markanten Gerbstoffgerüst und seiner enormen Fruchtigkeit. Anklänge von Kirsch, aber vor allem von dunklen Waldbeeren und Schlehen sind zu schmecken.“
Was ist das Besondere an Bauseweins Regent? Gibt es da eine kleine Geschichte?
„Wir haben unseren Regent im Jahr 2000 gepflanzt, in eine sehr steile Lage direkt am Main in Dettelbach. Die Arbeit in diesem Steilhang ist sehr mühsam. Wir haben uns deshalb bewusst für einen pilzwiderstandsfähige Rebsorte entschieden, weil wir uns einfach den Pflanzenschutz sparen wollten. Seit 18 Jahren wächst der Regent dort also und hat seitdem noch nie ein Pflanzenschutzmittel oder ein Düngemittel gesehen. Wir machen im Weinberg keine Bodenbearbeitung, sondern mähen lediglich 2-3-Mal im Jahr die Trockenwiese unter den Rebstöcken ab. Die Erntemenge ist aufgrund der minimalen Bewirtschaftung klein, die Trauben geben immer gehaltvolle, kräftige Rotweine mit einzigartigem Aroma.“
Warum schätzen fränkische Weinbauern den Regent besonders?
„In Franken gibt es gar nicht so viel Regent. Er wird nur auf zirka 130 von insgesamt 6000 Hektarn angebaut. Regent ist aufgrund seiner Pilzresistenz ideal für den ökologischen Anbau – aber alles andere als ein Massenprodukt. Wir schätzen an Regent seine Widerstandsfähigkeit, seinen interessanten Geschmack und seine unwahrscheinliche Langlebigkeit.“
Der Regent ist kein „Allerweltswein“ – warum?
„Weil klassisch ausgebaute Regentweine Ecken und Kanten haben und alles andere als konventionell rund und weich sind. Ein Regent, der auf der Maische komplett vergoren und danach lange im Holzfass gelagert wird, so wie das bei uns der Fall ist, ist kein Wein für Anfänger. Ein typischer Franke eben – voller Charakter, eine Entdeckung!“
Mit der Goldmedaille prämiert wurde der Jahrgang 2012. Nun geht der Jahrgang 2013 in den Verkauf – wir durften ihn schon probieren. Er schmeckt fabelhaft – unsere Biowein-Empfehlung für den Herbst.
Veranstaltungs-Tipp:
Bauseweins Weine schenken wir auch auf den Laufer Literaturtagen aus. Wem bei der Lesung der Wein geschmeckt hat, kann sich für gemütliche Leseabende bei uns im Biomarkt besorgen.